User Feedback mittels Mockups
Beschreibung
Mit dieser Testmethode erhalten Sie von Anwendern Feedback zu Ihrer Produktidee. Sie nutzen hierbei einfachste Prototypen, Demonstratoren oder sog. Mockups (Vorführmodell, Attrappe) um Ihre Idee zu verdeutlichen. Das physische Modell hat hierbei nicht die Aufgabe im Vordergrund, die Usability des Produktes zu überprüfen (dies geschieht erst viel später anhand sog. A-Muster im Rahmen der konzeptionellen Vorentwicklung), sondern um Rückmeldung zu bekommen, ob die Idee hinter dem Produktkonzept für Begeisterung sorgt, welche Feature-Ideen wie gut ankommen und um Ratschläge für eine gute Usability zu erhalten. Diese Methode wird gerne auch im Rahmen von sog. „Design Sprints“ eingesetzt.
Einsatzgebiet
Einholen von Anwender-Feedback zur neuen Produktidee und zum Aufdecken von nutzerseitigen Akzeptanzschwachstellen vor Finalisierung des Lösungskonzepts.
Voraussetzungen
- Vorhandenes Mockup (Vorführmodell, Attrappe) in ggf. unterschiedlichen Varianten. Für dessen Erstellung eignet sich bspw. der 3D-Druck.
- Ausreichende Anzahl von potentiellen Usern pro Use Case (zielgruppenspezifische Anwendungsfälle). Statistische Auswertungen sollten eine Testpersonenanzahl von 20 nicht unterschreiten. Bei Tests, bei denen laut mitgedacht wird, werden erfahrungsgemäß mehr Schwachstellen entdeckt, daher werden bei dieser Technik weniger Testpersonen benötigt.
- Festgelegte Use Cases mit einheitlichen Testprozeduren, um Vergleichsmöglichkeiten unter den verschiedenen Testpersonen einer Zielgruppe sicherzustellen.
- Vorbereitete Fragen an die User.
Durchführung
- Erklären Sie der Testgruppe Ihre Produktidee und nutzen Sie hierzu das Mockup und ggf. ein zusätzliches Poster oder eine Präsentation. Gehen Sie insbesondere auf den aus Ihrer Sicht besonderen Anwendernutzen ein.
- Kognitive Analyse: Beobachten Sie direkt, wie die Testpersonen bei der ersten Kontaktaufnahme mit der Produktidee reagieren. Haben Sie den angedachten Nutzeneffekt verstanden und können Sie diesen bestätigen? Ist den Testern der Sinn klar verständlich?
- Ausprobieren: Sollte Ihr Mockup ein haptisches Ausprobieren erlauben, geben Sie ihn den Testpersonen an die Hand. Beobachten und untersuchen Sie das allgemeine Nutzungsverhalten. Ist die Anwendung klar? Bei was zögern die Tester, wo wird etwas falsch gemacht? Bitten Sie die Tester hierbei laut zu denken. Dadurch können Sie die Gedankenwelt der Testpersonen noch besser nachvollziehen und protokollieren.
- Befragung: Nach Ihrer Ideenpräsentation und ggf. Ausprobieren des Mockups befragen Sie die Testpersonen direkt zu ihren Eindrücken. Es können hier sowohl quantitative als auch qualitative Fragen gestellt werden, z.B.-Wie ist Ihr erster Eindruck zur Produktidee?
–Wie wahrscheinlich ist es, dass Sie das Produkt kaufen werden, sobald es erhältlich ist?
–Was würden Sie an der Produktidee verbessern?
– Was gefällt Ihnen am meisten an der Produktidee? Was gefällt Ihnen nicht?
- Schlussfolgerung: Aus den Ergebnissen sollten Sie geeignete Schlüsse ziehen und entsprechende Maßnahmen ableiten (z.B. Überarbeitung der Produktidee).
Weiterführende Informationsquellen / Arbeitsmittel
Für unseren Wasserspender haben wir als Mock-Ups 3D Druckteile und verschiedenste Muster, die wir potentiellen Anwendern zeigen. Diese können sich dann vorstellen, wie der Trinkwasserspender funktioniert. Da wir nicht so viele dieser grob gefertigten Wasserspender haben, haben wir einen Film erstellen lassen, der die Funktionen des Wasserspenders erklärt. Diese haben sich Zielpersonen angesehen und anschließend einen Fragebogen beantwortet.
Hier ist unser Wasserspender als Online-Mock-Up