Wie sieht die Lösung insgesamt aus und aus welchen Teilfunktionen besteht sie? Was sind die Grenzen des Systems?

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Beschreibung

Die Funktionsstruktur zerlegt die komplexe Gesamtfunktion des geplanten Produktes in kleinere Teilfunktionen, ordnet diese und zeigt Zusammenhänge auf. Dadurch wird die anschließende Lösungssuche vereinfacht. Als Blockdiagramm verdeutlicht die Funktionsstruktur die funktionalen Zusammenhänge des geplanten Produktes. Die einzelnen Blöcke spiegeln Teilfunktionen wieder, die durch Energie-, Stoff- und Signalflüsse zueinander in Beziehung stehen. Es ist zweckmäßig, zwischen Haupt- und Nebenfunktionen zu unterscheiden. Hauptfunktionen dienen unmittelbar der Gesamtfunktion. Nebenfunktionen tragen nur mittelbar zur Gesamtfunktion bei, sie haben unterstützenden oder ergänzenden Charakter.

 

Einsatzgebiet

Vor Beginn der Suche nach Lösungen für die technische Umsetzung der Produktidee.

 

Voraussetzungen

  • Fundiertes Verständnis der zu lösenden Gesamtaufgabe und der hierzu erforderlichen Produktfunktionen
  • Anforderungsliste als Basis für das Aufzeigen funktionaler Zusammenhänge

 

Durchführung

  1. Beginnen Sie mit der Formulierung der Gesamtfunktion des geplanten Produktes (Substantiv + Verb, z.B. „Verarbeiten von Teppichfliesen“) und legen Sie die Eingangs- und Ausgangsgrößen der Gesamtfunktion fest (Stoff-Fluss).
  2. Formulieren Sie anhand der Anforderungsliste Funktionssätze für die erforderlichen Hauptfunktionen, die erforderlich sind, um die Gesamtfunktion zu erfüllen und bringen Sie diese in eine sinnhafte Reihenfolge anhand des Stoff-Flusses. Beispiel:

    Funktionsstruktur_Hauptfunktionen
    Funktionsstruktur_Hauptfunktionen
  3. Ordnen Sie nun dem dargestellten Hauptfluss der Gesamtfunktion (Aufgabenkern) erforderliche Signalflüsse zu und ergänzen Sie ggf. erforderliche Nebenfunktionen. Bei komplexen Gebilden empfiehlt es sich, kleinere Funktionseinheiten mit getrennten Funktionsstrukturen zu bilden. Beispiel:
    Funktionsstruktur_HF+NF
    Funktionsstruktur_Hauptfunktionen + Nebenfunktionen

    Mit Hilfe der Funktionsstruktur werden die Zusammenhänge zwischen den Eingangs- und Ausgangsgrößen des Systems aufgezeigt und Systemgrenzen festgelegt. Es wird ein übersichtliches Verständnis über das betrachtete System gewonnen. Bei der darauffolgenden Lösungssuche können nun für die einzelnen Haupt- und Nebenfunktionen bewährte Lösungsalternativen recherchiert und/oder mittels Kreativitätstechniken neuartige Lösungsansätze entwickelt werden. Mit Hilfe eines Morphologischen Kastens erfolgt dann die systematische Kombination von funktionsspezifischen Teillösungen zur Gesamtlösung.

Weiterführende Informationsquellen / Arbeitsmittel

Damit Sie nachvollziehen können, wie eine Funktionsstruktur aufgebaut wird, haben wir hier noch Beispiele aus einem echten Projekt. Für unseren innovativen Trinkwasserspender „enyava“ sieht eine Funktionsstruktur folgendermaßen aus:

-mit Hauptfunktionen

Funktionsstruktur enyava HF

-mit Haupt- und Nebenfunktionen

Funktionsstruktur enyava HFundNF