Die richtigen Fragen an die richtigen Leute stellen: Liegen Sie mit Ihrer Idee richtig? Welche Ideen und Wünsche haben die Zielpersonen, wenn man Ihnen die Produktidee vorstellt?

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Beschreibung

Umfragen sind ideal, um die Meinung und Kaufneigung Ihrer Zielgruppe zu ermitteln. So können Sie vorab wertvolle Informationen über die Erwartungen Ihrer Kundschaft sammeln und noch Modifikationen an Ihrer Produktidee vornehmen. Dazu empfiehlt es sich, eine Personengruppe, die Ihrer Zielgruppe entspricht, auszuwählen und ihnen Ihre Produktidee im Rahmen der Umfrage vorzustellen (z.B. mittels Videos, Animationen, Abbildungen und Beschreibungen) und objektives Feedback, z.B. über einen Online-Fragebogen, einzuholen.

 

 

Einsatzgebiet

  • Einholen von Anwender-Feedback zur Produktidee und Aufdecken von Schwachstellen vor Beginn der Entwicklung.

 

Voraussetzungen

  • Ausreichende Anzahl von Feedbackgebern. Je größer die Stichprobe, desto genauer sind die Ergebnisse. Mehr Teilnehmer an der Befragung bedeuten aber auch höheren Aufwand. Es gilt also, den Umfang der Stichprobe so zu bestimmen, dass gerade so viele Teilnehmer befragt werden, um die erforderliche Genauigkeit der Ergebnisse zu erreichen. Die geeignete Stichprobengröße wird mathematisch berechnet, dafür gibt es Berechnungsprogramme.

 

Durchführung

  1. Umfrage vorbereiten: Bevor eine Umfrage durchgeführt werden kann, müssen einige Fragen beantwortet werden:-Was soll durch die Umfrage herausgefunden werden?-Wonach wird gefragt?-Welche Hypothesen oder (mögliche) Antworten gibt es dazu bereits?-Sollen die Daten standardisiert mit einem Fragebogen erhoben werden oder offen in einem Interview?-Erfolgt die Umfrage online, schriftlich, telefonisch oder persönlich?-Wann soll und kann die Befragung am besten durchgeführt werden?

    -Wer sind im Hinblick auf die Ziele und die Fragen die Personen, die befragt werden sollen?

    -Ist eine Vollerhebung (alle relevanten Personen) nötig oder genügt eine Stichprobe?

    -Wie viele Personen müssen bei einer Stichprobe teilnehmen, damit verlässliche Ergebnisse zu erwarten sind?

  2. Fragebogenerstellung: Sie können sowohl offene als auch geschlossene Fragen in der Umfrage stellen. Während eine geschlossene Frage in der Regel nur mit „Ja“ oder „Nein“ oder anderen vorgegebenen Optionen zu beantworten ist, sind offene Fragen so konstruiert, dass die Antwort freier ausfallen kann. Nutzen Sie neutrale, nicht wertende Fragestellungen. Suggestivfragen, die so formuliert sind, dass sie eine bestimmte Antwort erwarten, verfälschen das Ergebnis und sollten vermieden werden. Tipp: Formulieren Sie die Antworten, die Sie erzielen wollen und stellen Sie die Fragen so, dass eine Antwort auf die Frage herauskommt. (Zum Beispiel: Gewünschte Antwort: x% der Frauen im Alter zwischen 30 und 40 geben an, zu wenig zu trinken, Fragen: 1. Geschlecht M/W/D, 2. Altersgruppe, 20-29, 30-39, 40-49, älter 50 und 3, Trinkverhalten ich bin der Meinung ich trinke ausreichend/mittel/zu wenig/viel zu wenig )Mögliche Fragen für ein neues Produkt sind:-Wie ist Ihr erster Eindruck des Produktkonzepts?Wie wahrscheinlich ist es, dass Sie das Produkt kaufen werden, sobald es erhältlich ist?Würden Sie Ihr derzeitiges Produkt gegen unser neues Produkt eintauschen?Was würden Sie an dem Produktkonzept verbessern?

    Was gefällt Ihnen am meisten an dem Produktkonzept? Was gefällt Ihnen nicht?

    Am besten streben Sie bei den Antwortmöglichkeiten einen Wechsel zwischen offenen Textfeldern und vorgegebenen Antwortoptionen an. So können Sie bei Fragen nach der Kaufwahrscheinlichkeit beispielsweise mit vorgegebenen Optionen (etwa als Skala) schnell einen Überblick über das Marktpotenzial gewinnen.

    Fragen nach der persönlichen Einschätzung des Produkts hingegen sollten offen konstruiert werden, um möglichst viele individuelle Stichproben und Anregungen sammeln zu können, die der weiteren Produktentwicklung dienen. Erheben Sie auch soziale Merkmale (z. B. Geschlecht und Alter), um die Ergebnisse später differenzierter auswerten zu können.

  3. Befragung: Mit Umfrage-Tools wie QuestionPro, UmfrageOnline, SurveyMonkey oder Google Forms können Sie in wenigen Schritten eine Produktumfrage erstellen. Achten Sie darauf, dass alle Fragen verständlich formuliert sind, denn so wissen Ihre Kunden und Kundinnen genau, was Sie erfahren möchten. Wählen Sie die passenden Frageformate und wechseln Sie diese ab, dann erzielen Sie die besten Ergebnisse.
  4.  Auswertung der Umfrage: Schon vor der Datenerhebung braucht es einen Analyseplan, der festlegt, in welcher Form die Daten ausgewertet werden sollen. Kann die Qualität der Daten den Anforderungen des Analyseplans nicht standhalten, war die Umfrage vergeblich. Die eigentliche Analyse erfolgt mit spezieller Statistik-Software wie SPSS, SAS oder R. Auch mit einem Tabellenkalkulations-Programm wie Excel können statistische Analysen durchgeführt werden. Weil die Auswertung von Umfragen Wissen über statistische Verfahren und zur Wahrscheinlichkeitsrechnung voraussetzt, beschränken sich viele Unternehmen auf die einfache Auszählung von Häufigkeiten: „X Personen oder Prozent der Befragten haben die Frage Y mit Z beantwortet.“ Das ist zwar korrekt und mag auch die eine oder andere Erkenntnis bringen. Interessant und spannend sind solche Ergebnisse aber selten. Statistiker haben deshalb mathematische Verfahren entwickelt, um aus Rohdaten Informationen abzuleiten, die man auf den ersten Blick nicht sieht, zum Beispiel Zusammenhänge oder Personengruppen mit ähnlichem Antwortverhalten mithilfe einer Korrelationsanalyse oder einer Clusteranalyse.

Weiterführende Informationsquellen / Arbeitsmittel