Morphologischer Kasten
Wie kann Ihre Lösung aussehen? Auflisten unterschiedlicher technischer Möglichkeiten und Generieren verschiedener Varianten zur Entscheidungsfindung.
Teilen auf
Beschreibung
Mit Hilfe des Morphologischen Kastens werden Lösungsvarianten für einzelne Produktfunktionen (siehe Funktionsstruktur) übersichtlich dargestellt und anschließend zu tragfähigen Gesamtlösungsansätzen kombiniert. Der Morphologische Kasten ist ein eindimensionales Ordnungsschema. Den Zeilen werden die Teilfunktionen zugeordnet, in den Spalten werden mögliche Lösungen eingetragen, in der Regel in Form von Skizzen. Für jede Teilfunktion kann zunächst eine geeignete Teillösung aus der Zeile ausgewählt und alle Teillösungen können zu einer Gesamtlösung verbunden werden.
Einsatzgebiet
Insbesondere in den Phasen der Ideengenerierung ist der Einsatz des morphologischen Kastens sinnvoll. Er erleichtert die Kombination mehrerer Komponentenlösungen zu Gesamtlösungen durch Visualisierung.
Voraussetzungen
- Kenntnis der Funktionsstruktur des geplanten Produktes.
- Am besten als Gruppe mit Moderator
Durchführung
- Versuchen Sie im ersten Schritt gemeinsam mit Ihrem Team spontane Lösungen für die Realisierung der Gesamtfunktion zu finden, bspw. mittels Kreativitätstechniken. Dieser Schritt ist wichtig, um spontane Ideen zu dokumentieren und den Kopf freizubekommen für die nächsten Schritte.
- Schreiben Sie die einzelnen Teilfunktionen (Haupt- und Nebenfunktionen) des geplanten Produktes, die Sie über die Funktionsstruktur identifiziert haben in die erste Spalte untereinander in jeweils eine Zeile. Diese Darstellung in Form von Funktionsbeschreibungen (Substantiv + Verb) empfiehlt sich v.a. dann, wenn technische Lösungen entwickelt werden sollen, für die es eher keine Standardlösungen gibt (siehe erste Abbildung). Alternativ können anstatt Funktionen auch Parameter des geplanten Produktes untereinander geschrieben werden, bspw. „Material des Gehäuses“, „Ausführung des Ventils“. Bei dieser Darstellungsform greift man tendenziell auf bekannte Lösungen bzw. Standards zurück, was nicht von Nachteil sein muss (siehe zweite Abbildung).
- Erarbeiten Sie mit Ihrem Team zu jeder Zeile möglichst viele denkbare Lösungen, z.B. mit Hilfe von Kreativitätstechniken. Mit einer Internetrecherche finden Sie auch bewährte Lösungen aus anderen Bereichen der Technik, die sich möglicherweise auch auf Ihre Produktidee anwenden lassen. Tragen Sie die Lösungen in die Spalten rechts ein
Morphologischer Kasten Funktionen - Kombinieren Sie nun die Teillösungen zu verschiedenen Lösungsvarianten der Gesamtfunktion, indem Sie prinzipiell geeignete Lösungen mit einer Linie verbinden. Achten Sie dabei auf die Verträglichkeit der Teillösungen untereinander.
Morphologischer Kasten Parameter - Lösungsauswahl: Ein formalisiertes Auswahlverfahren erleichtert durch Ausscheiden und Bevorzugen die Auswahl besonders bei einer großen Anzahl von Vorschlägen oder Kombinationen. Weiterverfolgt wird nur das, was mit der Aufgabe und/oder untereinander verträglich ist, Forderungen der Anforderungsliste erfüllt, eine Realisierungsmöglichkeit erkennen und einen zulässigen Aufwand erwarten lässt. Eine Bevorzugung lässt sich dann rechtfertigen, wenn bei noch sehr viel verbliebenen Varianten solche dabei sind, die sicherheitstechnisch oder ergonomisch vorteilhaft oder mit eigenem Know-how oder günstiger Patentlage leichter realisierbar erscheinen. Stellen Sie aussichtsreiche Gesamtlösungsvarianten dar (z.B. per Skizzen). Da es Ziel ist, die aus Sicht des Anwenders nutzenbringendste Lösung weiterzuverfolgen, lassen Sie die verbliebenen Gesamtlösungsvarianten von potentiellen Anwendern bewerten (siehe User Feedback mittels Mockups).
Weiterführende Informationsquellen / Arbeitsmittel
Leeres Template für die Module und Funktionen Ihrer Produktidee:
Am Beispiel unseres innovativen Trinkwasserspenders enyava: