Kreativitätstechniken
Mit Kreativitätstechniken generieren Sie Ideen. Kreativitätsrunden geben Denkanstöße und bringen neue Aspekte und Lösungsansätze hervor.
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Beschreibung
Kreativitätstechniken helfen, Ideen zu generieren, Denkanstöße zu geben und Kreativität zu fördern. Die Auswahl der Methoden ist groß. Neben Klassikern gibt es heute viele moderne Kreativitätstechniken zur Ideenfindung. Wir stellen Ihnen eine erprobte und bei tech-solute gerne genutzte Auswahl von Techniken vor, die dem Geistesblitz auf die Sprünge helfen.
Einsatzgebiet
In unterschiedlichen Phasen der Produktentwicklung, immer dann, wenn Ideen und Lösungsansätze gesucht werden. Man sollte vermeiden, auf die erstbeste Lösung zu setzen und stattdessen versuchen, eine möglichst große Lösungsvielfalt zu generieren, aus der man die beste Lösung nach objektiven Kriterien auswählen kann.
Voraussetzungen
- Am besten als Gruppe mit Moderator
Methoden
- Mindmapping: Zeichnen Sie in die Mitte eines möglichst großen leeren Blattes ein Kästchen, in den das Hauptthema eingetragen wird. Ziel ist es, alle Punkte, die mit diesem Hauptthema verbunden sind und berücksichtigt werden müssen, anzudenken. Von dem zentralen Begriff ausgehend zeichnen Sie spontan für jeden tiefergehenden Gedanken beziehungsweise Unterpunkt eine Linie. Am Ende der Linie benennen Sie jeweils diesen Unterpunkt. Von diesem Unterpunkt können wiederum weitere Linien ausgehen, auf denen die Unterpunkte weiter untergliedert werden usw. Durch die Visulisierung wird der Gedankengang der Teilnehmer angeregt und es entstehen weitere Assoziationen – so lange, bis ein verzweigtes Diagramm entstanden ist. Mit dieser Visualisierungstechnik können schwierige Sachverhalte übersichtlich gestaltet werden. Mindmapping gehört zu den Kreativitätstechniken, die die Leistungsfähigkeit des Gehirns steigern, die Kreativität anregen und zu einem permanenten Wegbegleiter werden können. Die Methode ist auch einzeln anwendbar.
- Brainstorming: Im ersten Schritt wird das Problem oder die Herausforderung von einem Moderator dargestellt. Innerhalb einer Gruppe werden dann von den Teilnehmern spontane Ideen geäußert, die weitere Ideen von den anderen Teilnehmern nach sich ziehen. Die Teilnehmer inspirieren sich sozusagen gegenseitig. Das funktioniert allerdings nur, wenn vorab festgelegte Regeln eingehalten werden, zum Beispiel keine Kommentierungen, keine Kritik und keine Wertungen bezüglich der Lösungsvorschläge anderer. Alle Ideen werden zu Papier gebracht, zum Beispiel an einer Pinnwand oder auf Flipcharts, sortiert und abschließend bewertet.
- Brainwriting: Beim Brainwriting werden Ideen von den Teilnehmern einer Gruppe schriftlich fixiert und untereinander ausgetauscht. Die vorangegangenen Ideen werden von anderen weiterentwickelt und verbessert. Zwischen 5 bis maximal 8 Teilnehmer sitzen hierzu um einen Tisch, in dessen Mitte sich ein Stapel leerer Karten befindet. Jeder Teilnehmer notiert auf einer Karte eine zum Thema passende Idee und reicht sie im Uhrzeigersinn weiter. Vom rechten Nachbarn erhält er eine bereits beschriftete Karte, die er liest, ergänzt und weiterreicht. Wer seine eigene Karte zurück erhält, legt sie auf einen Stapel in der Mitte des Tisches. Zwischendurch ist es möglich, sich immer wieder eine neue Karte zu nehmen und sie mit einer Idee zu beschriften, die über eine Assoziation entstanden ist. Genauso können bereits beschriebene Karten aus der Mitte genommen und ergänzt werden.
- Osborn-Methode: Alex Osborn gilt nicht nur als Urvater des Brainstormings, sondern auch als Entwickler einer weiteren Kreativitätstechnik, die heute seinen Namen trägt: die Osborn-Methode. Alle Fragen der Checkliste werden alleine oder im Team in der vorgegeben oder auch in einer willkürlichen Reihenfolge abgearbeitet. Hierzu kann auch die Brainstorming Technik genutzt werden. Die Fragen lauten:
- Adaptieren? Wofür kann ich es noch verwenden? Welche Bedingungen können geändert werden?
- Anpassen? Weist das Problem auf andere Ideen hin? Kann etwas übernommen werden?
- Verändern? Was lässt sich ändern? Welche Eigenschaften lassen sich umgestalten?
- Vergrößern? Lässt sich etwas hinzufügen? Lässt sich etwas verstärken?
- Verkleinern? Lässt sich etwas wegnehmen? Lässt sich etwas abschwächen?
- Ersetzen? Was lässt sich ersetzen? Kann man etwas austauschen?
- Umordnen? Kann die Reihenfolge geändert werden? Kann an der Struktur etwas verändert werden?
- Umkehren? Kann der Ablauf umgekehrt werden? Wie sieht das Gegenteil aus?
- Kombinieren? Können Ideen verbunden werden? Kann die Idee in Teile zerlegt werden?
- SCAMPER: Auch die Kreativtechnik SCAMPER arbeitet mit einer Checkliste aus verschiedenen Fragen und ist deshalb mit der Osborn-Methode verwandt. Der Begriff selbst ist ein Akronym, das sich aus den englischen Begriffen zusammensetzt, die ihr Erfinder, Bob Eberle, damals kombinierte:
- Substitute: Welche Komponenten, Materialien, Personen lassen sich ersetzen?
- Combine: Welche Funktionen, Angebote, Dienstleistungen überschneiden sich oder lassen sich kombinieren?
- Adapt: Welche zusätzlichen Elemente können ergänzt werden?
- Modify: Lassen sich Farben, Größe, Materialien, Menüpunkte modifizieren?
- Put to other purposes: Wie kann man Vorhandenes noch nutzen?
- Eliminate: Weniger ist mehr: Welche Elemente/Komponenten lassen sich entfernen, vereinfachen, reduzieren?
- Reverse: Lassen sich Elemente auch entgegengesetzt nutzen oder die Reihenfolge ändern?
- → Was auf den ersten Blick vielleicht etwas trivial wirkt, hat es jedoch in sich: Was die Kreativtechnik so effektiv macht, ist der provozierte Perspektivwechsel der den Fragen innewohnt. Sie stellen damit alles, was Sie bisher als normal oder gegeben hingenommen haben noch einmal infrage oder gar auf den Kopf.
- Kopfstand: Kerngedanke der Methode lautet: Drehen Sie die Fragestellung oder das Problem komplett um und suchen Sie nach Vorschlägen für das genaue Gegenteil. Anders formuliert: Was klappt mit großer Sicherheit überhaupt NICHT und erreicht das Gegenteil von dem, was eigentlich umgesetzt werden soll? Dies klingt zunächst absurd und kontraproduktiv, regt die Kreativität aber ungemein an. Durch das Umdenken kommen Sie auf völlig neue Ideen, sehen ein Problem aus einer anderen Perspektive und können frischen Wind in Ihre Ideensuche bringen. Positiver Nebeneffekt: Sie grenzen das Gebiet der besten Idee immer weiter ein, weil Sie schon sehr genau wissen, was nicht funktioniert.